Der Prozess der Entwicklung neuer Arzneimittel ist langwierig, teuer und mühsam. Leider ist es wahrscheinlicher, dass ein Arzneimittel versagt, als dass es in einem bestimmten Stadium erfolgreich ist. Die „Einstufung“ der klinischen Erprobbarkeit eines potenziellen Arzneimittels zur Behandlung der Huntington-Kranheit ist an sich Anlass für vorsichtiges Feiern. Dies liegt daran, dass klinische Erprobungen erst dann eingeleitet werden, wenn Therapieansätze es entgegen aller Wahrscheinlichkeit schafften, erfolgreich jahrelang (und nach millionenschwerer Finanzierung) chemische und biologische Studien zu durchlaufen, zunächst in Reagenzgläsern und Petrischalen, danach in präklinischen Modellen.
Die U.S. FDA (amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde) und deren Begleitbehörden im Ausland verlangen, dass die Sicherheit und Wirksamkeit einer potenziellen Therapie umfassend an einer großen Gruppe von menschlichen Freiwilligen geprüft wird, bevor sie die Zulassung zur Herstellung und Bereitstellung für Patienten erhalten kann. Doch klinische Erprobungen können scheitern – und werden oft auch nicht durchgeführt -, weil nicht genügend Menschen freiwillig mitmachen. Dies verlängert die Zeit, die benötigt wird, bis neue Behandlungen auf den Markt kommen. Kein Betrag an Finanzierung oder anderen Geldmitteln den Mangel an Freiwilligen für die klinische Forschung ausgleichen / wettmachen. Deshalb können Freiwillige in dieser Schlüsselphase der Arzneimittelentwicklung eine wirklich einzigartige Rolle spielen, die ausschlaggebend ist, damit neue Behandlungen in die Apotheken gelangen.